Donnerstag, 8. November 2012

Auf dem Riesenrad vergessen & mit dem Roller Beirut erkundet


Juhu! Gerade habe ich ein Päckchen aus Deutschland bekommen mit ganz viel Schokolade, meinem Kameraladegerät (ab jetzt muss ich keine Bilder mehr von den anderen schnorren ;) ) und tollen Fotos aus der Heimat. Danke Mutti, ich freu mich voll J
Und sonst waren die letzten Tage richtig gut ausgefüllt. Wir fangen nämlich jetzt schon an, alles für Weihnachten vorzubereiten, weil es wirklich viel zu tun gibt. Wir basteln Deko und Adventskalender für jede Klasse, üben das Krippenspiel und bereiten einen Weihnachtsmarkt vor.
 Außerdem wollen Siham und ich dieses Jahr noch unseren eigenen Workshop mit einigen Kindern starten. Es gibt hier total viele Werkstätten, in denen so coole Sachen wie Perlen, Taschen, Vasen, Säfte und vieles mehr von den Schülern hergestellt wird. Aber es gibt keine Angebote, bei denen die Kinder sich mal bisschen austoben können oder einfach sportlich aktiv werden. Und deshalb haben wir uns überlegt, einigen Schülern das Fahrradfahren beizubringen. Das können wir zwar nicht auf der Straße machen, aber hier gibt es einen großen Platz, der für den Anfang auch ausreicht. Aber bevor wir unsere Idee in die Tat umsetzen können, gibt es noch  viel zu tun. Wir müssen einen Lehrplan aufstellen, Schüler motivieren, mitzumachen, Fahrräder und Zubehör besorgen und so weiter. Und nebenbei fangen wir ab dieser Woche jeden zweiten Tag schon um 6.30 anstatt um 8.00 an zu arbeiten. Für mich als Langschläfer ist das ehrlich gesagt ziemlich grausam, und erinnert mich an das zeitige Aufstehen in der Schulzeit, aber da muss ich wohl durch ;)
Dienstag hatte ich einen richtig, richtig coolen Tag in Beirut. Da ich keine Nachmittagsschicht hatte, hat mich Majed, mein Arabischlehrer mit nach Beirut genommen. Dort sind wir natürlich als Erstes ans Meer gefahren, weil wir das beide einfach so  lieben. So sehr, dass wir immer noch darüber diskutieren, wer von uns es denn nun mehr liebt J Nachdem wir dann noch in einem Restaurant essen waren und die obligatorische Shisha geraucht haben, habe ich Majed auf einen kleinen Jahrmarkt und ins Riesenrad gezwungen. Das war sooo cool! Es war schon dunkel und von dem Riesenrad aus konnte man all die Lichter Beiruts sehen. Und so haben wir eine Runde nach der anderen gedreht und die ganze Zeit die Stadt unter uns bestaunt. Eine Runde…und noch eine Runde…und noch eine…und noch eine…. Und… Oh Gott, hat der uns etwa vergessen? Wir waren neben einem Ehepaar die einzigen Menschen auf diesem Riesenrad und der Betreiber hat es tatsächlich voll verpennt, das Ding wieder abzustellen. Und so sind wir eine gute halbe Stunde Riesenrad gefahren, was ich ziemlich super fand. J Danach wurde der Abend dann noch besser. Ich durfte nämlich Roller und Auto fahren!! Wir haben nämlich Majeds Bruder und dessen Frau und seinen Cousin besucht. Und weil ich meinte, dass ich mich so gern mal selber in den libanesischen Verkehr stürzen würde, in dem es scheinbar keine Regeln gibt, haben die mir sofort ihr Auto und ihren Roller angeboten. Da konnte ich wirklich nicht „Nein“ sagen und so saß ich 5 Minuten später auf dem Roller und konnte endlich mal libanesisches Fahrgefühl erleben. Ich kann es nur weiter empfehlen. Beirut ist an sich schon schön. Aber vom Roller aus und bei Nacht irgendwie gleich noch viel schöner. Und ich finde es auch viel einfacher zu fahren, wenn man nicht so sehr auf Schilder und Regeln wie „Rechts vor Links“ achten muss, sondern einfach schaut, wer noch auf der Straße ist, den im Auge behält und einfach ausweicht oder bremst wenn der/die/das näher kommt. Den Fahrstil mag ich J Auto bin ich danach auch noch gefahren, das war zwar mal wieder ganz schön, aber ich mag Verkehrsmittel mit 2 Rädern nach wie vor lieber.  Das Autofahren fehlt mir hier wirklich nicht. Aber mein Moped und mein Fahrrad hätte ich schon gern hier.
So, ich gönn mir jetzt ein Stück deutsche Schokolade und geh mit meiner wieder aufgeladenen Kamera ein paar Bilder machen. Bis bald! J

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