Dienstag, 4. September 2012

Die ersten Eindrücke...




Nachdem ich mich so lange darauf gefreut und ungeduldig gewartet habe, bin ich am Sonntag um 15.30 endlich im Libanon angekommen! Und ehrlich gesagt weiß ich grad gar nicht, wo ich anfangen soll, denn in der kurzen Zeit die ich hier bin, habe ich schon so unendlich viele Eindrücke gesammelt!
Vor meiner Abreise habe ich oft zu hören bekommen, ich soll gut auf mich aufpassen, weil das hier doch so eine gefährliche, unruhige Gegend sei und noch öfter wurde mehr oder weniger scherzhaft gesagt ich solle mich doch bitte nicht "wegbomben" oder "wegfangen" lassen.
Von Unruhen, Revolten oder ähnlichem habe ich bisher noch gar nichts gemerkt. Im Gegenteil, die Schule ist in einer sehr ruhigen Gegend gelegen. Aber trotzdem wird sehr auf die Sicherheit von uns 3 Freiwilligen geachtet und wir haben sehr strenge Regeln was das Verlassen des Schulgeländes und das Erkunden der Gegend und des Landes generell betrifft. In den Norden und Süden des Landes, sowie nach Baalbek dürfen wir im Moment zum Beispiel gar nicht reisen. Aber auch schon das Vorhaben mal eben allein Spazieren zu gehen, ist nicht drin. Wir dürfen zwar ins Dorf, aber dann müssen wir Freiwilligen gemeinsam gehen, unsere Handys einstecken und wenn möglich auch noch die 2 schuleigenen Hunde mitnehmen. Und wir müssen uns jedes Mal abmelden und genau sagen, wohin wir gehen. Wollen wir mal etwas weiter weg, zum Beispiel nach Beirut, wird es schon schwieriger. Dann brauchen wir jemanden, der Zeit und Lust hat uns zu fahren und uns dann die ganze Zeit begleitet. Für mich ist es schwierig mich an diese fehlende Bewegungsfreiheit zu gewöhnen, ich fühle mich ein bisschen wie "eingesperrt". Wenn mir in Deutschland mal alles zu viel wird, dann gehe ich einfach allein eine Runde nach draußen und suche mir einen Ort, an dem ich meine Ruhe habe. Leider ist das hier nicht möglich. Aber ich denke, ich hoffe (!!), mit der Zeit gewöhne ich mich daran.
Was mich aber ein bisschen von den ganzen Einschränkungen ablenkt und für alles entschädigt, ist die wunderschöne Landschaft. Die FISTA-Schule liegt etwas abgelegen an einem Berghang nahe dem Ort El Mansourieh. Und von der Terrasse aus hat man einen wunderschönen Ausblick auf die andere Seite des Tals und die Berge. Diese Aussicht genieße ich besonders abends, wenn alles so toll beleuchtet ist.
Bisher hat der Unterricht an der Schule noch nicht angefangen, die Schüler kommen erst am 17. Bis dahin erhalten wir (Wir, das sind wir 3 Deutschen Freiwilligen, also David, Siham und ich und 6 Libanesinnen, die dieses Jahr als Lehrerinnen hier an der FISTA anfangen.) einen Crashkurs, der uns auf die Arbeit, die auf uns zukommt, vorbereiten soll. Wir bekommen unsere Aufgaben gesagt und erklärt, lernen etwas zu dem Umgang mit den pflegebedürftigen Schülern und haben Workshops in künstlerischen, praktischen Aktivitäten. Heute zum Beispiel haben wir getöpfert, das hat super viel Spaß gemacht. Ich denke, das werde ich noch öfter machen!
So das soll es für heute erstmal sein. Da ich leider nur in der Küche und auf der Terasse WLAN habe, wo es keine Klimaanlage gibt, ist es extrem warm hier und ich muss erstmal zurück auf mein Zimmer um mich etwas abzukühlen. ;) Aber bald werde ich noch mehr berichten. Falls ihr Anregungen oder Fragen habt, könnt ihr mir auch gerne eine Mail schreiben!
Liebe Grüße,

Laura


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